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Mieterportrait: Cyber Innovation Hub der Bundeswehr

Im Wachhäuschen steht ein Kopierer, die Kisten für Handfeuerwaffen und das Tarnnetz im Veranstaltungsbereich dienen nur zur Deko – im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) geht es nur wenig militärisch zu. Seit 2017 beherbergen die Gebauer Höfe in der Franklinstraße die Innovationsschmiede der Bundeswehr. Wo im Industriezeitalter gebleicht wurde, wird heute unter dem Motto „Aus der Truppe – mit der Truppe – für die Truppe“ die Innovation unserer Streitkräfte vorangetrieben. Vorbild waren Innovationseinheiten der israelischen und der US-Streitkräfte. Ein außergewöhnlicher Ort ganz ohne Kasernenflair.

Foto: CHIBw OKRs Moritz Leisen

Die roten Klinkerfassaden versprühen einen warmen Charme der Industrialisierung. Hinter der Fassade warten moderne, offene Flächen und eine Atmosphäre wie in einem Startup. Mit einem entscheidenden Unterschied: Uniformierte Soldaten und Zivilisten gemeinsam findet man in den Berliner IT-Unternehmen üblicherweise sonst nicht.

„Wir sind der Do-Tank der Bundeswehr“, erklärt Josefine Neuschäffer vom Kommunikationsteam des CIHBw. Aber was genau ist der Cyber Innovation Hub und was passiert hier? „Der Hub, das sind vor allem die Menschen, die hier arbeiten“, ergänzt sie. „Das ist eine besondere Mischung aus ziviler Welt und Militär. Zwei Welten treffen aufeinander, was ich als sehr befruchtend empfinde.“

Brücke zwischen Militär und Startup-Ökosystem

Der CIHBw schlägt Brücken zwischen der Bundeswehr und der Startup-Welt. Dabei gilt es auch und vor allem, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Während die Bundeswehr oftmals in den eigenen Strukturen denkt, haben Startups das Militär ebenfalls oft nicht auf dem Schirm. Was es dafür braucht, die beiden Welten zu verbinden? „Zunächst einmal brauchen wir Raum zum kreativen Denken und Raum, um Menschen zusammenzubringen. Den haben wir hier“, sagt Neuschäffer mit Blick auf die helle, großzügige Veranstaltungsfläche mit Loft-Charakter und Besprechungsinseln unter einer imposanten Dachkonstruktion.

Bei allem, was der CIHBw tut, stehen die Bedürfnisse der Soldatinnen und Soldaten im Mittelpunkt. Gefragt sind innovative Ideen, die die Bundeswehr in ihrer Gesamtheit smarter machen. Die Ideen kommen dabei direkt aus der Truppe. „Wir verbinden agiles Mindset und militärische Führung. In der Bundeswehr sind so viele schlaue Menschen, die ihr Potenzial einbringen. Es mangelt nicht an Ideen“, freut sich Neuschäffer.

Foto: Denis McGee

Der Nutzer im Mittelpunkt

Was genau ist die Herausforderung oder das Problem, das zu lösen ist? Welche Produkte gibt es, die sich für den Einsatz in der Truppe eignen und bei der Lösung helfen? Dabei wird – wie auch im Silicon Valley – konsequent vom Nutzer ausgedacht. „Wir wollen Dinge anders machen und sind Experimentierraum und Testlabor. Dabei gilt: kein Test ohne den Nutzer. Wir entwickeln, messen, testen und im Zweifel das Ganze nochmal von vorn. So lange, bis eine Lösung für die Soldatinnen und Soldaten gefunden ist. Dabei sind wir nicht auf der Suche nach der sogenannten Goldrandlösung, sondern dem ‘Minimal Viable Product‘“, so Neuschäffer. Beispiel gefällig?

LED-Lichtteppich erleichtert Verwundetenversorgung

Die Sanitätskräfte des Kommando Spezialkräfte der Marine versorgen im Einsatz Verwundete und Erkrankte beispielsweise auf Schiffen oder in Hafenanlagen von Krisengebieten. Wenn es um Menschenleben geht, ist die Zeit knapp. Die Erstversorgung findet dabei häufig – anders als im gut ausgeleuchteten OP-Saal im Krankenhaus – unter widrigen Bedingungen statt. Zur Ausstattung der Sanitätskräfte gehörten bislang lediglich eine Stirnlampe oder Knicklichter. Die leuchten jedoch nur in direkter Blickrichtung. Ziel des Vorhabens war es, für bessere Lichtverhältnisse im Einsatz zu sorgen.

Gemeinsam haben der CIHBw und die Spezialkräfte der Marine nach einer Lösung gesucht – und sie gefunden: Die Lichtmatte eines Hamburger Startups für textile Lichtversorgung brachte den gewünschten Erfolg. „Ein typisches Dual-Use-Produkt“, sagt Neuschäffer. Lichtmatten oder auch Lichtteppiche werden von Filmcrews häufig für Außen- und Nachtdrehs genutzt. Entworfen wurde ein Prototyp, der auf die Bedürfnisse der Bundeswehr zugeschnitten wurde. Dieser sollte leistungsfähig und robust, dabei flexibel in der Stromversorgung sein und auf unterschiedlichen Untergründen befestigt werden können. Das Ergebnis heißt: falKE (Flexibel adaptierbare Lichtversorgung für mobile Kräfte im Einsatz) und ist sowohl manuell als auch per App steuerbar. Derzeit wird der dauerhafte Einsatz von Lichtteppichen bzw. deren Beschaffung angestoßen. Sobald faLKE diesen letzten Meilenstein meistert, heißt das für die Sanitätsspezialkräfte im Einsatz: Nie wieder im Dunkeln tappen – weder in einer Hafenanlage, auf einem Schiff mitten im Ozean noch anderswo.

Foto: CHIBw OKRs Moritz Leisen

Schnelles Beiboot der Bundeswehr

Der CIHBw versteht sich dabei auch als Innovationstreiber für die Streitkräfte. „Wir fördern die Innovationskultur und bringen Startup-Methoden in die Bundeswehr. Dabei operieren wir als schnelles Beiboot“, erklärt Neuschäffer. Und das durchaus erfolgreich: Immer mehr Soldatinnen und Soldaten bringen sich mit ihren Ideen ein und agieren als sogenannte Intrapreneure. Seit Gründung hat der CIHBw bereits 160 Innovationsvorhaben umgesetzt.

Der CIHBw ist seit 2020 in der BWI GmbH, dem IT-Systemhaus der Bundeswehr und Mieter der GSG-Flächen in den Gebauer Höfen, verankert.

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