Voltarium
Der GSG-Campus Voltastrasse in Berlin Wedding ist Bestandteil der berühmten Berliner Geschichte des Industriebaus im frühen 20. Jahrhundert und zudem ein Teil des Blocks Volta-, Brunnen-, Usedomer- und Wattstraße. Aufgrund der gemeinsamen Geschichte mit den umliegenden Straßen entsprechen einige Blöcke noch immer der Architekturgeschichte, andere widerspiegeln hingegen die aktuelle Entwicklung des Stadtteils Wedding als Wohn- und Gewerbegebiet.
INFORMATION
Die Projektentwicklung
Das Gebäude wird daher als Verbindungselement zwischen dem Alten und dem Neuen verstanden. Sein ältester historischer Kern, der alte Schlachthof, wird in seiner Gestaltung wieder übernommen und strukturell bis an die Außengrenze der heutigen Voltastraße ausgedehnt. Als zentraler, öffentlicher Eingangsbereich ist dies der Auftakt zu den künftigen Gewerbeflächen. Das Voltarium verfügt aus der Voltastraße über eine für Besucher offene, geräumige Zufahrtsstraße, die das gesamte Gebiet und seine Gebäude (Halle und Gewölbekeller, Haus A, B und C) miteinander verbindet.
Die auf dem Raster ihrer historischen Kellerpfeiler wiedererrichtete Halle fungiert in dieser Eingangssituation als Zutrittsbereich. Entlang der Ostseite der Halle erstreckt sich ein tiefer Innenhof, durch den sich die historischen mit den neuen Elementen des Voltariums sichtbar verbinden: der Gewölbekeller öffnet sich zum Tiefhof durch die freigelegten Gewölbebögen. Hierdurch wird das Tageslicht bis in den Keller geführt. Das Untergeschoss von Haus B auf der gegenüberliegenden Seite reagiert darauf mit einer bodentiefen Glasfassade. Über die Haupterschließungsachse entlang der Halle sowie zusätzlich über die Usedomer Straße ist auch Haus C in die Erschließung eingebunden. Der Zugang zu Haus A führt in die oberen Büroetagen, die über der Halle zu schweben scheinen. Die Halle dagegen bietet eine großflächige Gewerbenutzung an, die sich aufgrund der oberirdischen Raumhöhe ein- wie auch zweigeschossig gestalten lässt.
Durch die Nutzung der historischen Pfeiler wird auf massive Eingriffe in die denkmalgeschützte Bausubstanz des Gewölbekellers verzichtet. Auch das in drei verschiedenen Ebenen variierende Haus B (zwei-, vier- und siebengeschossig) folgt in seiner Struktur dem historischen Raster der Halle. Sämtliche Gebäude sind in Interpretation der einstigen Industriebauten aus rötlichem Corthenstahl und Sichtbetonelementen konzipiert. Die Rasterung der historischen Hallenpfeiler setzt sich im modularen Aufbau der neuen Gebäudeeinheiten und ihrer Fassadenstruktur fort. Eine moderne Ergänzung des historischen Flairs bietet die Verkleidung der Öffnungsflügel, deren Perforation natürliche Licht- und Luftdurchlässigkeit ermöglichen soll.