Seit über 30 Jahren sind sie Mieter bei der GSG Berlin. Von der Alexandrinenstraße ging es in die Waldemarstraße. Im August 2017 ist der Architekturmodellbauer Monath + Menzel in den econopark Wilhelm-von-Siemens-Straße 23 gezogen. Und hat erneut die Fläche verdoppelt. „Ich habe lange nicht so intensiv gearbeitet wie in diesem Jahr“, sagt Christian Axel Monath. Vor drei Monaten ist seine Firma Monath + Menzel in den econopark Wilhelm-von-Siemens-Straße 23 in Tempelhof gezogen.
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Mit dem Standortwechsel hat der Modellbauer nicht nur seine Fläche auf 600 Quadratmeter verdoppelt, sondern gleichzeitig den Schritt in eine andere Gewichtsklasse gewagt. Satte 2,5 Tonnen wiegt der Neuling: eine CNC-gesteuerte Fräsmaschine. Um den Technik-Protz in den ersten Stock zu hieven, ist extra ein Tieflader mit einem 12 Tonnen schweren Gabelstapler auf den Hof gefahren, um ihn durch das bodentiefe Fenster seinem neuen Arbeitsplatz zu übergeben. Der Gigant steht im CNC-Maschinenraum, der eher wie ein High-Tech-Labor wirkt.
Es war eine schmerzhafte Erfahrung für mich, mitzuerleben, dass sich die Struktur der Höfe im Laufe der Jahre so gewandelt hat. Aber als ich das erste Mal die neue Fläche besichtigt habe, wusste ich sofort: Das ist es.
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Genau auf der gegenüberliegenden Seite der Fabriketage liegt der konventionelle Maschinenraum mit dem Charme einer Tischlerei und Metallwerkstatt. Drehbank, Werkzeugfräse, es duftet nach Holz. Fast wird man ein bisschen wehmütig.
Schon der Großvater war Modellbauer
Bei Monath + Menzel ist traditionelles Handwerk und digitales HighTech auf einer Etage vereint. Hier arbeitet ein eingespieltes Team von Handwerkern und Akademikern zusammen. Seit über 30 Jahren baut Monath + Menzel Architekturmodelle für Architekten, erweckt die Handskizze des Architekten zum Leben. „Wir sind Teil des Entwurfsprozesses, befördern ihn. Wir machen die Idee sichtbar, nähern uns somit der Essenz. Dabei setzen wir die gesamte Palette unseres handwerklichen Könnens ein und erschaffen ein Objekt, das den Betrachter berührt und in ihm weiterwirkt,“ sagt Dipl.-Ing. Christian Axel Monath beinahe poetisch. Das Modellbauen scheint in seiner DNA verankert zu sein. Sein Großvater war Modellbauer und Fotograf, hatte für Werner March, den Architekten des Berliner Olympiastadions, Modelle gebaut.
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Christian Axel Monath spricht mit großer Wertschätzung über die Arbeit des Modellbauers. Hier ist die Liebe zum Beruf spürbar: Modelle. Diese seien in ihrer Anschaulichkeit durch nichts zu übertreffen, sie animierten den Betrachter sogar, sie mit ihrer eigenen Fantasie zu ergänzen.
Monath + Menzel ist einer der renommiertesten Architekturmodellbauer Deutschlands, hat schon mit den besten Architekten der Welt zusammengearbeitet: David Chipperfield (das ist der, der das Neue Museum in Berlin entworfen hat), Lord Norman Foster (der Kreator der gläsernen Reichstagskuppel), oder der 2004 verstorbene Josef Paul Kleihues (nach seinem Entwurf wurde der Hamburger Bahnhofs in Berlin zum Museum für Zeitgenössische Kunst umgebaut).
Ein Großteil sind Wettbewerbsmodelle
Von den 300 Modellen, die Monath + Menzel pro Jahr fertigen, sind 275 Wettbewerbsmodelle. „Das Wettbewerbsmodell transportiert eine Idee. Es ersetzt nicht die Fantasie, es setzt sie voraus. Den Grad an Abstraktion herauszufiltern, bei dem das Modell im Kopf des Betrachters die gewünschten Assoziationen erzeugt, zu Ende gedacht und gefühlt wird, das ist die eigentliche Kunst im Wettbewerbsbereich. Das Wettbewerbsmodell miniaturisiert nicht, es bildet auf assoziative Art nach,“ erklärt der Unternehmens-Gründer und Geschäftsführer.
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Warten mit Cristiano Ronaldo
Die Modelle sind aus Holz, Kunststoff oder Metall. Je nach Maßstab können sie bis zu 1,25 x 2,50 Meter groß werden.
Einige Exemplare sind so wunderschön, dass sie Christian Axel Monath am liebsten behalten möchte. So auch das Siegermodell für den Wettbewerb des neuen Stadions Estadio Santiago Bernabéu von Real Madrid, dass die Berliner vor fünf Jahren für das renommierte deutsche Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner (u.a. die Architekten des Berliner Hauptbahnhofs) gebaut haben.
Eigentlich sind es drei Modelle aus Kunststoff und Metall im Maßstab 1:250. Die ein Meter hohen metallenen Schaustücke, die wie Ufos aussehen, sind mit eingebauten LEDs ausgestattet, ein drittes Modell ist ein Längsschnitt durch das Stadion – per Fernbedienung lässt sich das Stadiondach öffnen und schließen.
Die M+M-Mitarbeiter sind zwar eher Anhänger des FC Barcelona, aber bei diesem Entwurf gehören sie eindeutig zur Fangemeinde. Insgeheim hoffen die Berliner wohl zusammen mit Cristiano Ronaldo, dass es endlich gebaut wird. Derzeit entscheidet der Clubvorstand der Königsblauen noch über die Fassadenverkleidung.
Auch an einem 70x20x60 cm großen Modell (Christian Axel Monath kennt alle Größen seiner Modelle auswendig) aus filigranem Messing im Auftrag von Kleihues Senior hängt sein Herz heute noch. Es stellt ein 700 Meter langes Wohnhaus dar, das auf der Ile aux Cygnes, einer Insel in der Seine, stehen könnte. Nach dem Tod von Kleihues steht das Utopie-Modell wohl im Archiv des Deutschen Architekturmuseums. Der Erbauer hätte es gerne wieder in Berlin.
Eine besondere Herausforderung sind historische Modelle
Eine ganz besondere Herausforderung seien historische Modelle. Für die 750 Jahrfeier Berlins hat das Büro M + M für eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau drei Modelle gebaut. Das Zeughaus aus dem Jahr 1701, die Neue Synagoge (1938) und das Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz aus dem Jahr 1928. „Historische Modelle zu bauen, bedeutet Detektivarbeit und verlangt nach akribischer Recherche, kritischer Analyse der Planunterlagen und intensivem Abgleich mit Fotodokumenten. Eine wirklich spannende Arbeit,“ sagt der Firmenchef.
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Dann berichtet er von Teilstücken für ein Modell, dass seine Firma im Auftrag von Lord Norman Foster gebaut habe. Es war zu Terminengpässen gekommen und Fosters Architekturbüro in London hatte extra einen Privatflieger nach Tempelhof geschickt – mit Sondergenehmigung
„Wir haben dann die Modellteile übers Rollfeld direkt in die Cessna gebracht. Das hatte etwas von Casablanca“, sagt der leidenschaftliche Modellbauer.
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Frankfurt Marieninsel
Apropos: In Hollywoodfilmen, die in Architekturbüros spielen, verunglücken immer wieder gerne Modelle. Ist Christian Axel Monath auch mal so ein Malheur passiert? Ein Augenrollen ist Antwort genug. „Als unsere Bernabéu-Modelle dem Vereinsvorstand in Madrid präsentiert werden sollten, ist das Schnittmodell beim Beladen aus dem Flieger gefallen. Der erste Termin war damit geplatzt.“
Gibt es denn noch ein Wunsch-Modell für Christian Axel Monath? „Ich habe schon so viel erleben dürfen, dass ich im Grunde genommen wunschlos bin. Dennoch kommen immer wieder atemberaubende Aufträge rein. Und die erfüllen wir mit großer Freude.“
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