Der Duft nach wirklich gutem Kaffee
Die Musik im Annex Café in der Berliner Voltastraße ist gedämpft, die Gespräche der Gäste ebenso. Der Blick wird durch ein Interieur aus warmem Zedernholz geschmeichelt, aus dem Augenwinkel sieht man im Nachbarraum die edlen Röstmaschinen. Hinzu kommt der Geruch nach Gebäck: 150 Kuchen und 1.000 Kekse werden hier – ebenfalls in einem Nachbarraum – Woche für Woche gebacken. Hinzu kommt noch der unverwechselbare Duft nach frischem Kaffee, der soeben durch einen japanischen Keramikfilter fließt.
„Der Filter hat nicht die üblichen zwei Löcher, sondern nur eins. Das dient der besseren Extraktion“, sagt Ralf Rueller. Er ist Gründer und Inhaber der Kaffeerösterei THE BARN, die im historischen Brunnenviertel bei der GSG Berlin verschiedene Räume gemietet hat, darunter Büros und das hier beschriebene Annex Café. „Aufgegossen wird mit 93 Grad Celcius“, sagt Rueller und wirft einen Blick auf die Waage. Mit dieser wird nicht nur ein Mengenverhältnis von exakt 18 Gramm Kaffee und 300 Milliliter Wasser sichergestellt, auch eine Uhr ist integriert.
„Das Wasser sollte bei dieser Menge in ungefähr drei Minuten durch den Filter laufen. Wenn es länger dauert, haben wir zu fein gemahlen.“ In dieser Zeit kühle der Kaffee auf etwa 80 Grad ab. Auch danach dürfe der Kaffee gerne noch etwas stehen. „Richtig guter Kaffee ist auch komplett kalt ein Geschmackserlebnis“, weiß Rueller.