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Mieterportrait: „Blumenfisch“ im GSG-Gewerbehof Geneststraße

Im Café „Blumenfisch“ in der Geneststraße ist es noch ruhig. Zur Mittagszeit wird der große, helle Raum erfüllt sein von Stimmengewirr und dem Klappern von Geschirr. Geschäftsleute in Anzügen aus der näheren Umgebung und junge Menschen in trendigen Outfits sitzen hier ab der Mittagszeit dicht an dicht. Das Café lockt viel Laufkundschaft – schließlich liegt es in unmittelbarer Nähe zum Südkreuz, unweit der Stadtautobahn und auf dem Weg all jener, die zu Fuß zu einem nahegelegenen skandinavischen Möbelhaus möchten.

Das Café ist Teil der VIA-Gruppe, einer Organisation, die Menschen mit Beeinträchtigungen, psychischen Erkrankungen, ältere Menschen und Menschen mit Pflegebedarf unterstützt. Auch in der Kinderbetreuung und Jugendhilfe ist VIA tätig. Zusätzlich zu ihren sozialen Dienstleistungen stellt sie handwerkliche und künstlerische Produkte her, bietet eine breite Palette von Dienstleistungen in den Bereichen Gastronomie sowie Veranstaltungsmanagement an und fördert Kunst, Kultur und Theater.

Täglich werden im Erdgeschoss des GSG-Gewerbehofs rund 500 Gäste bewirtet. Sie arbeiten hier an ihren Laptops, tauschen sich angeregt aus, beißen genüsslich in belegte Brötchen, Bagels oder Baguettes und nippen an einem frisch zubereiteten Kaffee oder an dampfendem Tee.

Neben den kulinarischen Köstlichkeiten und dem charmanten, persönlichen Service kommen die Gäste in den Genuss von lichtdurchfluteten, offenen Räumlichkeiten mit hohen, gewölbten Decken. Die ästhetische Mischung aus denkmalgeschütztem Altbau und moderner Inneneinrichtung besticht durch einen besonderen Charme.

Mehr als ein Café

Das Neben- und Miteinander ist ein Thema, das sich bei „Blumenfisch“ durchzieht. Scheinbar fließend schließt sich an das Café eine offene Verkaufsfläche des Stores an. Beide Bereiche greifen grenzenlos ineinander. Im Laden werden unter anderem Schreibwaren und Büro-Accessoires, Berlin-Souvenirs, Geschirr und Möbel angeboten. Nur durch eine Glaswand vom Store und dem Café abgetrennt, liegt ein Lager für die Produkte des Onlineversands. In Regalen, die bis zur Decke reichen, stapeln sich Tassen, Teller, Schälchen, Vasen und vieles mehr.

Verkauft werden Gegenstände, die zuvor in den eigenen Manufakturen gestaltet und hergestellt wurden. Das Design einiger Produkte ist preisgekrönt. Sie bestehen überwiegend aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Durch die lokale Produktion und die Verwendung regionaler Materialen werde versucht, den CO₂-Ausstoß so gering wie möglich zu halten, betont Ronald Bluhm, Pressesprecher bei VIA. „Viele der Gegenstände sind Unikate, die in sorgfältiger Handarbeit hergestellt werden. So lässt sich einerseits Qualität und Haltbarkeit sicherstellen. Andererseits können auf Kundenwunsch auch Einzelstücke gefertigt und Prototypen entwickelt werden, die dann in Kleinserienproduktion gehen“, so Bluhm weiter.

Es sind Menschen wie Mohammed Chahrour, die bei VIA und „Blumenfisch“ arbeiten. Gerade steht er an der Kasse des Stores in der Geneststraße. Aber eigentlich, so beschreibt es der 29-Jährige, sei er „Mädchen für alles“. Er helfe aus, wo es gerade nötig sei. Mit einer kräftigen Stimme begrüßt er jeden Kunden, der die Verkaufsfläche betritt, und verabschiedet beim Verlassen jeden Einzelnen, gleichsam laut und freundlich.

Wer rechts am Café vorbeigeht, gelangt in einen Hinterhof. Dort liegt auch der Eingang zur Kantine „Raststätte“, die ebenfalls zu „Blumenfisch” gehört. Hier arbeiten unter anderem Franziska Tisch und Uwe Locati. „Wir kochen und geben das Essen aus“, erklärt Locati. Auf die Frage, was ihnen daran am meisten Spaß macht, antwortet Tisch mit einem herzlichen Lächeln: „Der Umgang mit den Gästen und den anderen Mitarbeitenden.“ Ihr Kollege nickt zustimmend. Dann klatschen sie sich ab und verschwinden grinsend in der Küche.

Wie im Café brummt es auch in der „Raststätte“ zur Mittagszeit. Die Mahlzeiten in der Restaurantkantine werden stets frisch zubereitet und serviert. Die Gäste können täglich aus drei Menüs wählen. Außerdem gibt es eine Salatbar. In den Räumlichkeiten findet sich ebenfalls das Nebeneinander aus modernem Interieur und denkmalgeschütztem Altbau. Es herrscht eine offene und einladende Atmosphäre.

Ob im Café, in der Kantine, Verwaltung oder den vielen Manufakturen: Die Arbeitsplätze werden an die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeitenden angepasst. Die Förderung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit stehen im Mittelpunkt der anerkannten Werkstattbetriebe für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Organisation verfolgt bei ihrer Arbeit eine ganzheitliche Herangehensweise, die Nachhaltigkeit, Qualität, Umweltfreundlichkeit, individuelle Anpassung und Inklusion in den Fokus stellt.

Geschichte eines besonderen Namens

„Blumenfisch“ begann als Teil der Beschäftigungsangebote für Bewohner der Wohnprojekte des VIA e.V. Im Jahr 1999 gestartet, wuchsen diese Angebote schnell. 2004 wurde die VIA Werkstätten gGmbH gegründet. Die Werkstätten betrieben einen Blumenladen und eine Deko- & Design-Werkstatt, die nach einem passenden Namen suchten. Die Deko- & Design-Abteilung kreierte das heutige „Blumenfisch“-Logo, indem sie die Blumen aus dem Laden und Fische aus der „Fischwerkstatt” kombinierten. Das Symbol zeigt eine Vase mit Blumendekoration im aufrechten und einen Fisch im seitlichen Blick.

Ursprünglich zierte der Fisch den Blumenladen und die Produkte der Deko- & Design-Abteilung. Mit der Expansion der Werkstätten im Jahr 2006 wuchs der Fisch über diese Bereiche hinaus und wurde auch auf den Produkten aus der Tischlerei, Keramikmanufaktur und Schneiderei verwendet. Der „Blumenfisch“ wurde zur etablierten Marke.

Im Jahr 2017 wurde beschlossen, den Firmennamen zu ändern und die Werkstätten aus dem Namen zu entfernen. Der neue Name „Blumenfisch“ wurde beibehalten und entwickelte sich von einer Produktmarke zur Firmenmarke.

Ein Gebäude mit langer Historie

Alle Gäste, die das Café betreten, laufen zunächst durch einen eindrücklichen alten Eingang aus Glas. Er ist ein erster Hinweis auf die über hundertjährige Geschichte des Gewerbehofs. Zwischen 1905 und 1908 errichtet, wurde der Gebäudekomplex ursprünglich durch das Unternehmen Mix & Genest genutzt, um darin elektrische Nachrichtengeräte und Rohrpostanlagen herzustellen.

1973 übernahm die GSG Berlin den Gebäudekomplex und sanierte ihn umfassend. Im Jahr 2006 erfolgte eine Erweiterung des Gewerbehofs. Dabei entstanden unter anderem 44 moderne Büroflächen mit großzügigen Fensterfronten, die ihren Mietern Flächen zwischen 50 und 120 Quadratmetern bieten. Insgesamt 101 Gewerbeeinheiten umfasst der Komplex Geneststraße 5, darunter Werkstätten, Büros, Geschäftsräume und Produktionsstätten.

Zu den Mietern zählt auch VIA. Im ersten Geschoss des Gebäudes nutzt die Organisation Flächen als Büro- und Fortbildungsräume. Wie das Café sind sie mit Produkten aus den verschiedenen Werkstattbetrieben schlicht und ästhetisch ansprechend eingerichtet. Die Decken sind hoch, die Räume lichtdurchflutet und durch lange Gänge miteinander verbunden.

„Wir fühlen uns wohl hier“, sagt Bluhm. Neben den Räumlichkeiten sei es vor allem die Nachbarschaft, die ihnen hier so gut gefalle. Viele der Mitarbeitenden der Unternehmen, die ebenfalls im GSG-Gewerbehof Geneststraße ansässig sind, kämen in ihren Pausen gerne auf ein Heißgetränk im Café oder ein Mittagessen in der Raststätte vorbei. Dabei sei auch meist Zeit für eine kurzweilige Unterhaltung.

Fotos: Gregor Teichmann

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