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GSG-Bienen: Rückblick auf das Bienenjahr 2023

GSG-Bienen in der Plauener Straße

Das Jahr 2023 begann für die Bienen an diesem Standort recht gut. Beide Völker haben den Winter überlebt.

In den Frühlingsmonaten entwickelten sich die Völker sehr schnell, sodass sich bei beiden Bienenstaaten bereits in der zweiten Maiwoche eine Schwarmstimmung abzeichnete. Gerät ein Bienenvolk in Schwarmstimmung, hat es das Bedürfnis, sich zu teilen. Dabei verlässt etwa die Hälfte der Bienen mit der alten Königin ihre bisherige Behausung und fliegt an einen neuen Ort, den die Bienen meistens zuvor ausgekundschaftet haben, um dort eine neue Behausung zu bauen. Der restliche Teil der Bienen bleibt in der alten Behausung zurück und kümmert sich weiterhin um die Belange des Volkes. Dies ist in erster Linie das Hervorbringen der neuen Königin, um den Fortbestand des Volkes sicherzustellen.

Um ein unkontrolliertes Schwärmen unwahrscheinlicher zu machen, wurden beide Völker manuell vermehrt. Hierzu wurde aus jeweils einem Bienenvolk ein Ableger gebildet. Die Ableger bestanden aus ein paar Brut- und Futterrähmchen sowie der alten Königin aus dem Muttervolk. Neben der Unterdrückung des unkontrollierten Schwärmens soll mit der Bildung von Ablegern dem Trieb der Bienen, sich zu vermehren, nachgegeben werden. Auch können die Ableger im Frühjahr dazu verwendet werden, gestorbene Völker an dem jeweiligen Standort zu ersetzen.

Während das eine Muttervolk zu diesem Zeitpunkt bereits sogenannte „Schwarmzellen“ gebildet hat, war das andere Muttervolk noch nicht so weit. Schwarmzellen stellen dabei Königinnenzellen dar. (Die Bildung von Schwarmzellen soll das Volk auf das Schwärmen vorbereiten.) Das andere Muttervolk konnte sich dagegen eine junge Königin aus vorhandenen frischen Eiern nachschaffen. Hierbei werden Arbeiterinneneier zu Königinnenbrut umgewandelt, indem die Arbeiterinnenbrut die ganze Zeit bis zur Verdeckelung Königinnenfutter bekommt und indem Arbeiterinnenwabenzellen zu Königinnenzellen nachträglich umgebaut werden.

Anfang Juni waren die jungen Königinnen soweit und legten mit dem Eierlegen los. Beide Muttervölker konnten sich von dem Eingriff relativ schnell erholen und wiesen bereits gegen Ende Juni eine beträchtliche Brutmasse auf.

Im Folgemonat wurden beide Völker (so auch die Völker in der Wolfener Straße) mehrmals gegen die Varroamilbe behandelt (siehe Foto mit dem lila Schwammtuch). Dabei handelt es sich um einen kleinen Parasiten, der der Honigbiene im europäischen Raum sehr schwer zu schaffen macht. Die Varroamilbe ist nach heutigem Stand der Kenntnis wahrscheinlich am meisten für das Sterben der Völker bei den Honigbienen verantwortlich.

Nach dem relativ trockenen und heißen August erfolgte zu Beginn des Monats September eine weitere Behandlung der beiden Völker gegen die Varroamilbe. Zeitgleich wurden die Bienen mit den notwendigen Mengen Futter für den Winter eingefüttert. Mit Herbstbeginn stellen die Bienen auf die Produktion der Winterbienen um. Letztere leben mit über sechs Monaten deutlich länger als die Sommerbienen. Sie bilden das komplette Volk im Winter sowie im Frühjahr und sichern das Überleben des Volkes während des Winters, indem die Bienen sich gegenseitig – in Traubenform vereinigt – wärmen.

Sobald die ersten Fröste kommen, stellen die Bienenvölker nach drei Wochen die Brutbildung ein. Das ist dann der Zeitpunkt, um die Winterbehandlung gegen die Varroamilbe vorzunehmen. Die Winterbehandlung wurde in diesem Jahr am 12. Dezember vorgenommen (so auch an den Völkern in der Wolfener Straße).

GSG-Bienen in der Wolfener Straße

Auch an diesem Standort kamen die Völker stark aus dem Winter.

Ähnlich wie am anderen GSG-Standort bildeten beide Völker bereits in der zweiten Woche Weiselzellen, um sich auf das Schwärmen vorzubereiten. Auch in diesem Fall wurde jeweils ein Ableger aus dem Muttervolk gebildet. Während bei einem Volk in der darauffolgenden Zeit die junge Königin erfolgreich den Begattungsflug absolvierte und in die Eiablage ging, konnte das andere Muttervolk keine neue Königin hervorbringen. Vermutlich ist etwas bei der Begattung der jungen Königin schiefgegangen. Manchmal kehren junge Königinnen – aus verschiedenen Gründen – nicht vom Begattungsflug zurück. Um den Fortbestand dieses Volkes zu sichern, wurde dem betroffenen Volk seine alte Königin zurückgegeben, indem sie dem zuvor gebildeten Ableger entnommen wurde. (Der Ableger konnte sich – ähnlich wie eins der Muttervölker in der Plauener Str. – dagegen aus eigener Kraft eine junge Königin aus vorhandenen frischen Eiern nachschaffen.)

Die weitere Entwicklung der Muttervölker an diesem Standort verlief ähnlich wie am Standort in der Plauener Straße mit dem großen Unterschied, dass die Völker bereits ab Mitte Juli kräftig gefüttert werden mussten.

Foto und Text: Imker Andreas Bauer | Stadtbienen gGmbH

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