GSG-Bienen: Start in das dritte Jahr

Im Jahr 2019 begann das gemeinsame Bienen-Projekt. In Zusammenarbeit mit dem Stadtbienen e. V. wurden Anfang Juni desselben Jahres auf dem Gelände des econoparks Plauener Straße zwei Bienenstöcke vom betreuenden Imker Andreas Bauer aufgestellt.

Seitdem bietet das Gelände einen ausgezeichneten Standort für die Bienen: der Standplatz ist windgeschützt, die Bienenstöcke werden schon früh am Morgen von der Sonne begrüßt und ab frühem Nachmittag spenden die in der Nähe wachsenden Bäume den nötigen Schatten. Zusätzlich bietet die Umgebung eine reiche Tracht als Nahrungsquelle. Vorbeilaufende Passanten werden von fliegenden Bienen aufgrund eines entsprechenden Abstands nicht gestört!

Das Einquartieren der Bienen in die sogenannten Bienenboxen (eine spezielle Behausungsart für Bienen) gestaltete sich zunächst hürdenreich. Nachdem eins der Bienenschwärme abgeflogen war, und nur ein sehr kleiner Teil der Bienen blieb, wurde sofort gehandelt: ein Teil der Bienen aus dem verbliebenen Bienenvolk wurde in die verlassenen Bienenbox übergesiedelt und durch die Ergänzung einer neuen Königin konnte die zweite Bienenbox „wiederbelebt“ werden. In den nächsten Wochen wuchsen die beiden Bienenvölker stetig an, das wiederbelebte Volk zwar langsam, doch dank einer starken Königin und imkerlicher Fürsorge wurde es bis zum Herbst so stark wie das andere Volk.

Nachdem im September und Dezember erfolgreich die Maßnahmen gegen den wohl größten Feind der Honigbienen – die Varroamilbe – durchgeführt wurden, gingen beide Völker in den Winter. Gut mit Futter versorgt, kuscheln die Bienen – etwa 10.000 an der Zahl – in der sogenannten Wintertraube und wärmen sich in dieser Zeit gegenseitig. Die Königin sitzt dabei im Kern der Traube, da sie den größten Schutz und die beste Versorgung benötigt. Für die Wärmeerzeugung fressen die Bienen den eingelagerten Honig.

Spätestens Ende Januar, wenn die Tage wieder länger werden und die Hasel zu blühen beginnt, erhöht sich die Aktivität im Bienenstock stark: Es wird die erste Brut angelegt. Dabei steigen die Temperaturen an den Brutstellen auf 35 °C bis 37 °C an. Unsere zwei GSG-Völker haben den ersten Winter gut überstanden. Bis Ende Mai 2020 wuchsen sie schnell, sodass jedes Volk mindestens 40.000 Bienen Ende Juni (am Höhepunkt der Saison) aufwies.

Das Projekt stößt auf großes Interesse bei unserer GSG-Belegschaft. Um diesem auch nachzukommen, wurde für eine Gruppe Interessierter eine Infoveranstaltung an den Bienenboxen abgehalten. Dabei konnten Einblicke ins Innere eines Bienenvolkes gegeben und Wissenswertes über die Biologie des “Biens” vermittelt werden. Das Wort Bien kommt aus dem Bereich der ökologischen Bienenhaltung und bezeichnet ein Bienenvolk als einen Gesamtorganismus. So verfolgt auch der Stadtbienen e. V. bei der Bienenhaltung ökologische Aspekte. Zu diesen gehören eine bienenfreundliche Behausung (wie sie die Bienenbox zum großen Teil erfüllt) sowie weitere zentrale Aspekte einer ökologischen Haltung wie der Naturwabenbau, die Förderung lokaler Bienenrassen (keine Zucht von Königinnen) und des Schwarmtriebs samt des bedeutendsten Aspekts: der Großteil des Honigs bekommen die Bienen und nicht der Mensch.

Trotz des recht trockenen und warmen Sommers 2020, konnten die Bienen sich gut für den Winter vorbereiten und ausreichend Honig einlagern. Die Bienenvölker haben sogar Honig im Überschuss produziert, sodass über 7 Kilogramm Honig insgesamt in kleine Portionsgläser abgefüllt worden. Der Winter 2020/2021 war phasenweise eisig kalt, dennoch haben die Bienen diesen sehr gut überstanden und fliegen dem bevorstehenden Frühling und Sommer entgegen.

Nun haben wir jedoch nicht nur einen Gewerbehof mit ausreichend Grün. Daher haben wir uns zusammen mit dem Verein auf die Suche nach einem weiteren Standort begeben. Zwei weitere GSG-Bienenvölker werden im Mai in ihre neuen Bienenboxen im econopark Wolfener Straße einziehen. Wir sind gespannt, ob wir auch hier eine solch schöne Entwicklung verzeichnen können.