Im GSG-Hof an der Sophie-Charlotten-Straße werden Filme und Serien für Arte, Netflix und Co. synchronisiert. Für Firmen bietet die Fritzton GmbH zudem Teambuilding Workshops an. Auch Privatpersonen können in den Tonstudios wie George Clooney oder Sandra Bullock klingen. Ready for recording?
Arnold Schwarzenegger war schon da. Ben Affleck, Woopy Goldberg und Shia LaBeouf auch. Und sogar die Oscar-Preisträgerinnen Cate Blanchett, Helen Hunt und Catherina Zeta-Jones gaben sich die Ehre. Aber ein roter Teppich musste dennoch nicht ausgelegt werden im GSG-Hof an der Sophie-Charlotten-Straße. Es waren ja schließlich nicht die Hollywood-Schauspieler persönlich.
Seit Dezember 2016 leuchtet im 1. Stock im Aufgang G immer wieder das Schild „Recording“.
Achtung, Aufnahme! Dann werden in den beiden Tonstudios „Luise“ und „Friedrich“ Filme und Serien synchronisiert.
Wir sind täglich von Synchronproduktionsfirmen gebucht, die für Arte, Netflix und Co. produzieren.
Janina Münch ist von Anfang an Bord. Die letzten zwei Jahre seien wahnsinnig spannend gewesen, sagt die studierte Diplom-Betriebswirtin, die zuvor mehrere Jahre in der Organisation von Filmproduktionen und im Organisationsteam eines Filmfestivals tätig war.
Ende 2015 wurde die Fritzton GmbH gegründet. Parallel dazu begann die Suche nach einer geeigneten Immobilie. Grundvoraussetzungen hierfür waren vier Meter hohe Decken und eine Deckentraglast von mindestens 750 Kilo pro Quadratmeter. Damit waren schon mal die meisten Immobilien raus.
Die Fläche im GSG-Hof in Charlottenburg erfüllt Beides und ist zudem perfekt an den öffentlichen Nahverkehr sowie die Stadtautobahn A100 angebunden.
„Als wir die Fläche gefunden hatten, begann endlich die konkrete Entwurfsplanung gemeinsam mit einem Architekten und einem Akustikplaner“ sagt Janina Münch.
Nach dem Raum-in-Raum-Konzept wurden anschließend die Synchrontonstudios gebaut. Mit Hilfe eines schwimmenden Estrichbodens, den darauf stehenden Studiowänden und den extra abgehangenen Studiodecken erreicht man so eine akustische Entkoppelung von der umgebenden Gebäudefläche.
Die Studiowände- und decken sind zusätzlich mit einer 25 Zentimeter tiefen Holzunterkonstruktion versehen, die mit unterschiedlichen Dämmstoffen befüllt sind. Diese sogenannten Absorber schlucken unterschiedliche Frequenzen und sorgen dafür, dass ein ausgewogenes Klangbild entsteht. „Ein Synchrontonstudio zu bauen ist ein ambitioniertes Vorhaben“, so Janina Münch.
Die beiden Studios „Luise“ und „Friedrich“ erfüllen nicht nur modernste technische Anforderungen, auch optisch sind sie einzigartig in Berlin. „Uns war es wichtig, dass sich alle bei der Arbeit in den Studios wohlfühlen. Das helle Innendesign sowie die große Festverglasung sorgen für die angenehme Atmosphäre.“
Ein Studio besteht jeweils aus zwei Räumen, der Regie und dem Atelier. In der Regie sitzen der Synchronregisseur und der Tonmeister. Der Synchronregisseur achtet auf Timing und Timbre der Sprecher und überprüft, ob die synchronisierten Dialoge die gleiche Wirkung haben wie in der Originalfassung.
Der Tonmeister sorgt für den perfekten Klang. Bei Fritzton ist das Uwe Storm, der in seiner Karriere schon für Serien wie „Akte X“, „Desperate Housewives“ und „Mad Men“ sowie diversen Spielfilmen und Dokumentationen im Einsatz war.
Im Atelier steht der Sprecher an seinem Pult; ein Cutter überprüft, ob der gesprochene Take auch lippensynchron zur Mundbewegung des Schauspielers im Film ist.
„Wir fühlen uns hier mittlerweile sehr wohl“, sagt Janina Münch. Sie sei erst skeptisch gegenüber dem Gewerbehof gewesen und wollte wie viele Kreative lieber nach Kreuzberg. Das Architektur-Konzept mit Industriecharme und der grüne Ausblick zu den angrenzenden Nachbarhäusern habe jedoch einen Wandel in ihr bewirkt. Von der Skepsis zur Begeisterung.
Auch das Verhältnis unter den Mietern und zum Hausmeister sei ein ganz Besonderes. Und dann die perfekte Anbindung zur A 100 und zu den öffentlichen Verkehrsmitteln – „für uns einfach ideal“, schwärmt die Geschäftsführerin.
Der Reiz der Studios soll zukünftig nicht nur Profis zugänglich sein.
Die Inhaber der Fritzton GmbH, Peter Minges und Sabine Hinrichs, arbeiten selber als Synchronautoren und -regisseure. Sie haben verschiedene Workshop- und Eventangebote für Firmen und Privatpersonen entwickelt.
„Der Synchronbranche fehlen bei der Fülle an Neuerscheinungen frische Stimmen“, so Janina Münch.
Das 2-tägige Seminar Minges Synchrontraining bereitet daher Schauspieler auf die Arbeit als Synchronsprecher vor.
Selbst für völlig Branchenfremde bietet Fritzton Teambuilding Workshops an. „Unter dem Motto „Zuhören – Agieren – Kommunizieren“, haben wir einen Workshop entwickelt, der das Synchronisieren von Filmsequenzen als Mittel zur Verbesserung der Kommunikation einsetzt. Deswegen werden unsere Teambuilding Workshops Filmsynchron stets von einem Atem- und Stimmtrainer begleitet, der mit den Teilnehmern in Einzelsitzungen ein Atem- und Stimmtraining absolviert“, sagt Janina Münch.
Das sei Heidenspaß, wenn die Teams gemeinsam Filmszenen aus Blockbustern synchronisierten. „Wenn die Indianer angreifen, werden die Cowboys zu Teamplayern.“ Ob „Schau mir in die Augen, Kleines“ oder „Hasta la vista, Baby“: Während des Teambuilding Workshops Filmsynchron spielt die Freude am Spiel der Stimme eine wichtige Rolle – wenn man plötzlich erfährt, wie es klingen kann, seine eigene Stimme auf einem Bösewicht, einer durchgeknallten Maus oder einem verführerischen Vamp zu hören. Eine freudvolle Alternative zu Kletterwald oder Bogenschießen-Incentives.
Auch als Afterwork-Event oder klassische Betriebsfeier ist ein Besuch der Fritzton Studios möglich. Wer weiß, vielleicht wird dabei ja noch das eine oder andere Naturtalent entdeckt. Hollywood calling. Und Action bitte!
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