Die Schellack-Höfe, ein historisches Ensemble am südlichen Rand von Kreuzberg

Die Schellack-Höfe, ein historisches Ensemble am südlichen Rand von Kreuzberg und direkt an der Spree gelegen, sind für Thomas Ostermann, Geschäftsführer der GSG Berlin, der schönste Gewerbehof unter den Standorten der GSG.

Das Backsteingebäude, welches 1910 von Alfred Grenander und weiteren Architekten entworfen wurde, ist das Herzstück des Kreuzberger Hofs. Ab 1919 residierte hier vor allem die Schallplattenfabrik des Erfinders Carl Lindström.

Lindström gründete 1897 in Berlin eine mechanische Werkstatt. Hier wuchs die Produktvielfalt von Phonographen über Grammofone bis hin zu Diktiergeräten. Später gründete er im Zusammenhang dessen ein eigenes Aufnahmestudio unter den Namen Oreon, Parlophon und später Gloria.

Durch diese brachte er tausende Musikproduktionen heraus, welche dazu beitrugen, dass der schwedische Entrepreneur mit täglich 150.000 produzierten Schallplatten zeitweise zum größten Schallplattenproduzenten Europas wurde.

Heute finden sich auf dem Gelände rund 50 Mieter, darunter Namen wie Mozilla, Schindelhauer (Fahrradhersteller), Staab-Architekten und die Werbeagentur „Zum goldenen Hirschen“.

Mozilla ist unter dem Namen MZ Denmark ein wahres Juwel auf dem Gelände. Hier gibt es Platz für 100 Entwickler und Programmierer auf drei Etagen mit ca. 2.000 Quadratmetern. Die Atmosphäre im Unternehmen ähnelt sehr der von Tech-Giganten wie Apple und Google.

Die Schellack-Höfe haben sich zu einem beliebten Wirtschaftsstandort entwickelt.

Und die GSG Berlin plant, seine Attraktivität durch die Schaffung weiterer gastronomischer Angebote, Unterhaltungsbereiche und Grünflächen weiter zu steigern.

Während die alten Gebäude noch immer ihren Berliner Charme bewahren, erleben sie als innovativer, moderner Unternehmensstandort eine Renaissance.

Das Interesse an solch historisch bedeutsamen und gleichzeitig modern adaptierten Stadtteilen Berlins ist nach wie vor groß.