Das Start-Up BuddyGuard vom GSG-Hof Wattstraße 10-13 hat eine Alarmanlage entwickelt, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne wollen die Berliner jetzt ganz Europa sicher machen.
Es war eine unschöne Erfahrung, die ihn auf die Idee brachte, ihn regelrecht angetrieben hatte, eine Lösung zu finden. Nach einem Einbruch in sein Haus in seiner Heimat Mexiko war sein Neffe Alejandro so verängstigt, dass Herbert Hellemann beseelt war von der Idee, eine Alarmanlage für jedermann zu entwickeln und zu produzieren.
Zusammen mit seinem Freund George Platon aus Rumänien stellt Hellemann, der mittlerweile in Berlin lebt, auf einer Start-Up-Veranstaltung seine Idee vor. „Das war ehrlich gesagt nicht mehr als ein Schuhkarton mit einer Kamera drin“, sagt Wouter Verhoog.
Der gebürtige Niederländer, auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, war sofort begeistert. Und so waren der Computer Scientist, der Engineer und der Marketing-Mann aus Amsterdam spontan ein Team und gründeten das Start-up BuddyGuard.
„Das Wichtigste ist doch, dass man eine Vision hat. Dann kommt auch das Geld“, war sich Wouter Verhoog sicher. Die Drei entwickelten in Rekordzeit eine Crowdfunding-Kampagne und launchten sie nur drei Wochen später auf der Plattform Kickstarter.
Wir wollten unbedingt das erste deutsche Unternehmen auf Kickstarter sein.
Wouter Verhoog ist bei BuddyGuard für die Bereiche Marketing, Support, Retail und Rechtsangelegenheiten zuständig. Ihr Ziel war, 80.000 Euro zusammen zu bekommen. Es wurden 160.000 Euro, die durch die Unterstützer, sogenannte Backer, gespendet wurden. Jetzt konnte die Produktion starten.
Über eine Seed-Finanzierung sammelten die drei Gründer von Business Angels und dem deutschen Elektronik Unternehmen Bachmann aus Stuttgart – „die haben immer an uns geglaubt“ – noch eine Millionen Euro ein.
Ende 2016 ging das Alarmsystem mit dem Namen FLARE in Serie, seit Anfang 2017 ist es für 400 Euro auf dem Markt. Derzeit kann es nur über Internet bestellt werden, der Vertrieb über Mediafachmärkte und gehobene Baumärkte wird derzeit verhandelt.
Und was kann FLARE?
FLARE ist siebzehn Zentimeter groß und sieht aus wie ein Designobjekt. Die intelligente Home Security-Kamera reagiert auf Geräusche und Bewegung, erkennt Gesichter und Stimmen, kann normale Geräusche von verdächtigen Geräuschen, wie die Manipulation an einem Schloss oder das Zerbrechen von Glas, unterscheiden.
Bricht z. B. eine Glasscheibe, geht die Kamera automatisch an und schwenkt das Umfeld ab.
Ist die entdeckte Person dem cleveren Profiler nicht bekannt – merke: es ist weder der Hausherr noch der Familienhund – und wird durch Gesichtskennung eindeutig als Fremder identifiziert, schlägt FLARE lautstark Alarm.
Alle Bilder werden per Live-Stream an die zuständige Leitstelle übertragen, die dann die Notdienste vor Ort alarmieren kann.
Außerdem: Wenn FLARE das Gesicht als bekannt identifiziert, geht die Kameralinse automatisch wieder zu. Big Brother sei damit kein Thema für die Berliner.
Auf dem Markt gibt es bis jetzt nur traditionelle Alarmanlagen oder Webcam-basierte Lösungen, mit FLARE schließen wir die Lücke. Wir haben somit ein ganzheitliches Produkt entwickelt, das neben modernster Technologie auf künstliche Intelligenz setzt und vollkommen eigenständig arbeitet, es erinnert also viel eher an einen Sicherheitsdienstleister als an eine simple Alarmanlage.
Außerdem sei es jetzt jedermann möglich, sein privates Zuhause zu schützen. Sicherheitsdienste beschützten ja bekanntlich nur Firmen oder die millionenschwere Villa im Grunewald. Und genau das sei ja die Herzensangelegenheit des Gründers gewesen – dass sich jeder in seiner Wohnung sicher fühlen und friedlich schlafen könne.
Nachdem BuddyGuard erst in einem angemieteten Raum in der Klosterstraße und danach im Microsoft Venture Accelerator Unter den Linden untergebracht war, bezog das Start-up im Januar 2017 sein erstes eigenes Office im GSG-Hof an der Wattstraße 10-13. In Berlin arbeiten mittlerweile 12 Mitarbeiter. Ein zweites Büro habe die Buddyguards 2016 im rumänischen Klausenburg eröffnet.
„Von beiden Standorten aus wollen wir erst mal auf dem Europäischen Markt gute Partner finden und organisch wachsen“, sagt Wouter Verhoog. Danach stehe dann Amerika im Focus des cleveren Aufpassers. Eindeutig Safety first.
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