Berlin, 25. August 2020.
2. Gewerbe-Pulsschlag der GSG Berlin in Zusammenarbeit mit bulwiengesa und Savills sieht den dynamischen Anstieg der BĂŒromieten vorerst gestoppt
- Neuer Berlin-Rekord: 1,07 Mio. mÂČ MFG Vermietungsleistung inkl. Eigennutzer in 2019
- Trotz Corona entstehen von 2020 bis 2022 in Berlin 32.000 neue BĂŒroarbeitsplĂ€tze
- BĂŒromarkt der Hauptstadt wird mit 1,6 % Leerstand nahezu vollvermietet bleiben
- GSG Berlin wirkt auch weiterhin preisdÀmpfend auf dem Gewerbeimmobilienmarkt
Zur Fortschreibung des 2019 erstmals vorgestellten Gewerbe-Pulsschlags hat die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG Berlin) erneut die Mietdaten ihrer fast 50 Gewerbehöfe gesammelt und mit den Zahlen aus der ganzen Hauptstadt verglichen. Gemeinsam mit den Immobilienmarktanalysten von bulwiengesa und Savills wurden zudem die Daten zum gewerblichen Neubau und zu besonderen Leuchtturm-Projekten, zur Nachfrage und zur Mieterstruktur der GewerbeflÀchen in Berlin zusammengetragen.
âDie Vorstellung des Gewerbe-Pulsschlags im vergangenen Jahr hat bewiesen: Wir reden nicht nur von Transparenz, wir leben sie. Mit dem diesjĂ€hrigen Report liefern wir erneut aktuelle Zahlen und Einblicke in den BĂŒroflĂ€chenmarkt und geben erste AuskĂŒnfte ĂŒber die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Dabei zeigt sich, dass die Situation branchenspezifisch ganz unterschiedliche Auswirkungen hat. Die GeschĂ€ftsbereiche Informations- und Kommunikationsdienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung sind deutlich weniger betroffen als etwa das Gastgewerbeâ, fasst Sebastian Blecke, Operativer GeschĂ€ftsfĂŒhrer (COO) der GSG Berlin, zusammen.
Inhaltlich lassen sich die Ergebnisse der Studie in zwei HĂ€lften teilen: Den ĂŒberaus dynamischen Berliner BĂŒroflĂ€chenmarkt des Jahres 2019, in dem ein NachfrageĂŒberhang fĂŒr steigende Preise und einer Leerstandsquote von minimalen 1,3 % sorgte, und eine Rezession ab dem 2. Quartal 2020. Diese durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste wirtschaftliche Entwicklung wird sich dĂ€mpfend auf den weiteren Anstieg der BĂŒrobeschĂ€ftigten in Berlin auswirken. Doch unterm Strich erwarten die Studienautoren immer noch ein Wachstum von 32.000 BĂŒrobeschĂ€ftigten in den kommenden drei Jahren. In Kombination mit den hohen BĂŒroflĂ€chenfertigstellungen (555.700 mÂČ MietflĂ€che-Gewerbe (MFG) in 2020 und 627.600 mÂČ MFG in 2021) wird sich die Spitzenmiete der Prognose zufolge bei rund 39 Euro je mÂČ einpendeln, wĂ€hrend die Durchschnittsmiete von 30 Euro je mÂČ auf 27,10 Euro je mÂČ im Jahr 2022 leicht nachgibt.
Die Studienautoren prognostizieren deutliche Effekte am Immobilienmarkt frĂŒhestens im Herbst 2020. Bereits jetzt sind aber Tendenzen erkennbar, etwa signifikante VerĂ€nderungen bei der Nachfrage von Digitals und Start-ups. Die FlĂ€chennachfrage in diesem Segment hat sich von 36 % des BĂŒroflĂ€chenumsatzes binnen Jahresfrist auf 18 % im ersten Halbjahr 2020 halbiert. Zudem macht die Wirtschaftsstruktur der Hauptstadt diese besonders fĂŒr die Folgen der COVID-19-Krise anfĂ€llig. Denn die betroffenen Branchen wie Dienstleistung und Einzelhandel sind in Berlin deutlich ĂŒberreprĂ€sentiert.
Andererseits sind die zukunftsweisenden Branchen mittlerweile stark in der deutschen Hauptstadt vertreten. Dazu zĂ€hlen der Wirtschaftszweig der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen und der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, etwa Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung, sowie Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche. âInsgesamt verspricht die heutige, auf (moderne) Dienstleistungen ausgerichtete Berliner Wirtschaftsstruktur mehr Wachstum als die alteâ, heiĂt es dazu in der Studie.
Auch bei der zweiten Auflage des Gewerbe-Pulsschlags wird deutlich, dass Berlin aufgrund der diversifizierten Unternehmensstruktur nicht als einheitlicher Markt zu betrachten ist, sondern ĂŒber verschiedene TeilmĂ€rkte verfĂŒgt, deren Entwicklungen sich aufgrund des BranchenmixÂŽ auch unterschiedlich gestalten. In Friedrichshain-Kreuzberg sorgen beispielsweise die Kreativunternehmen fĂŒr eine starke Nachfrage. Entsprechend erhöhten sich die Neuvertragsmieten der GSG Berlin zwischen 2019 und 2020 in diesem Bezirk um 24 %, in Tempelhof-Schöneberg sogar um 100 %. Im gleichen Zeitraum stagnierten die Neuvertragsmieten dagegen in Neukölln, wĂ€hrend fĂŒr Mitte ein moderates Plus von 11 % in den BĂŒchern steht.
Der Vergleich der Miethöhen hat zudem erneut ergeben, dass die GSG-Mieten im Durchschnitt deutlich unter den marktĂŒblichen Preisen liegen. So sind etwa in Lichtenberg Marktmieten bei Neuvermietung von durchschnittlich 13,00 Euro je mÂČ ĂŒblich, wĂ€hrend die GSG-Miete bei 6,70 Euro je mÂČ liegt. âAnhand der nun erhobenen Mietzahlen wird deutlich erkennbar, dass unsere Durchschnittsmieten bei Neuvermietung teils stark unterhalb des allgemeinen Marktniveaus liegen. Damit wollen wir zu einer Stabilisierung der Miethöhen beitragen. Mit dem in unseren Gewerbehöfen vorhandenen Branchenmix bilden wir zudem eine fĂŒr Berlin typische Mischung aus kleinen und mittelstĂ€ndischen Betrieben abâ, erklĂ€rt der KaufmĂ€nnische GeschĂ€ftsfĂŒhrer (CFO) der GSG Berlin, Oliver Schlink, im Detail.
Insgesamt sehen die Autoren des Gewerbe-Pulsschlags die GSG Berlin gut fĂŒr die Zukunft gerĂŒstet, da ihre Gewerbehöfe und -parks ĂŒber verschiedene FlĂ€chentypen verfĂŒgen und in urbane Strukturen eingebettet sind. Die hohe FlĂ€chenflexibilitĂ€t sorgt zudem fĂŒr einen breiten Mietermix mit entsprechender Resilienz.
Ăber den Gewerbe-Pulsschlag
FĂŒr den Gewerbe-Pulsschlag haben die Experten der GSG Berlin, bulwiengesa und Savills den Berliner GewerbeflĂ€chenmarkt analysiert und mit dem Bestand der GSG Berlin verglichen, der rund 1 Mio. mÂČ MietflĂ€che in fast 50 Objekten umfasst. Herausgekommen ist ein umfassender, aktueller und bezirksgenauer Atlas, der den Gewerbepuls misst und die weitere Entwicklung skizziert. Die Partner schreiben den Gewerbe-Pulsschlag jĂ€hrlich fort. âUnser Ziel ist es, den Menschen zu erklĂ€ren, wie sich Berlin entwickelt und welche Faktoren zu den derzeitigen Entwicklungen fĂŒhren. Das ist besonders in der aktuellen Rezession von groĂer Bedeutung, schlieĂlich sind die Wirtschaftsbranchen und die verschiedene TeilmĂ€rkte Berlins ganz unterschiedlich von der Situation betroffen. Im Sinne der Transparenz wollen wir die Marktentwicklung zudem mit der Entwicklung der GSG Berlin abgleichen und so auch unserer besonderen Verantwortung als einer der gröĂten Vermieter Berlins gerecht werdenâ, fasst Blecke zusammen.
Der vollstĂ€ndige 2. Berliner Gewerbe-Pulsschlag steht fĂŒr Sie auf der Homepage der Gewerbesiedlungs-Gesellschaft unter www.gsg.de zum Download bereit. Aktuelle Fotos können Sie am 25.08. ab 14:00 Uhr unter folgendem Link herunterladen: http://ms-unger.de/galerie/gsg_presse Passwort: gsg2020