Berlin, 24. August 2021.
3. Berliner Gewerbe-Pulsschlag 2021:
Berliner BĂŒro- und Gewerbeimmobilienmarkt robust durch die Krise
- BĂŒroleerstand bleibt niedrig, Spitzenmieten auf hohem Niveau
- Prognostizierte Fertigstellungszahlen von BĂŒroflĂ€chen 2021 bei 740.000 Quadratmetern (2020: 430.000 Quadratmeter)
- Deutlicher Anstieg bei BĂŒrobeschĂ€ftigten um rund 5 Prozent auf 854.000 Ende 2023 erwartet
- Unternehmensimmobilienmarkt mit starkem Wachstum bis 2023
- GSG Berlin mit bester Vermietungsquote in Randbezirken
Der Berliner BĂŒro- und Gewerbemarkt kommt im innerdeutschen Vergleich bislang besonders robust durch die pandemiebedingte Krise. Das ist eines der Ergebnisse des diesjĂ€hrigen 3. Berliner Gewerbe-Pulsschlags, den die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG Berlin), der gröĂte private BĂŒro- und GewerbeflĂ€chenvermieter Berlins, in Zusammenarbeit mit Savills und bulwiengesa heute vorgelegt hat. âWir blicken auf herausfordernde Monate zurĂŒck, die uns jedoch gezeigt haben, wie krisenfest der Berliner Markt ist. WĂ€hrend die pandemiebedingten EinschrĂ€nkungen in vielen Teilen Deutschlands zu starken Verwerfungen gefĂŒhrt haben, ist unser BĂŒro- und Gewerbesektor bislang sehr robust durch die Krise gekommenâ, erklĂ€rt Oliver Schlink, KaufmĂ€nnischer GeschĂ€ftsfĂŒhrer der GSG Berlin.
Wachstum der BĂŒrobeschĂ€ftigten trotzt der Pandemie
Obwohl die Corona-Pandemie erstmals seit mehreren Jahren zu einer Stagnation der Wachstumsdynamik bei BĂŒrobeschĂ€ftigten gefĂŒhrt hat, blieb ein Einbruch aufgrund der vielfĂ€ltigen Unternehmerlandschaft aus. Insgesamt arbeiteten in der Bundeshauptstadt zum Jahresende 2020 rund 809.000 Menschen in einem BĂŒro. Das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015. Auf Basis der prognostizierten Erholung der Wirtschaft wird kurzfristig wieder eine Zunahme der BĂŒrobeschĂ€ftigtenzahlen auf 854.000 Ende 2023 erwartet. âDie heterogene Branchenstruktur, der hohe Anteil öffentlicher Nutzer und die derzeitige Arbeitsmarktpolitik sorgen fĂŒr eine hohe StabilitĂ€t bei den BĂŒrobeschĂ€ftigtenzahlenâ, meint Sven Carstensen, Vorstand von bulwiengesa.
BĂŒrovermietungsmarkt mit Erholungstendenzen
Auf dem Berliner BĂŒrovermietungsmarkt zeigen sich nach einem coronabedingt schwachen Jahr 2020 wieder Erholungstendenzen. Einige Mietgesuche, die aufgrund der Pandemie zurĂŒckgestellt wurden, werden inzwischen wieder verfolgt. 2020 wurden rund 730.000 Quadratmeter MietflĂ€chen fĂŒr gewerblichen Raum (MFG) vermietet (2019: 1,07 Millionen Quadratmeter MFG). In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres summierte sich der BĂŒroflĂ€chenumsatz nun auf rund 340.000 Quadratmeter MFG (H1 2020: knapp 320.000 Quadratmeter MFG). FĂŒr das Gesamtjahr wird vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ein Umsatz leicht ĂŒber dem Vorjahresniveau erwartet. âWir spĂŒren eine Erholung am BĂŒrovermietungsmarkt nach schwierigen Monaten. Je nachdem, wie sich die Lage in der kommenden Zeit entwickelt, könnte sich der AufwĂ€rtstrend nun weiter beschleunigenâ, sagt Christian Leska, Managing Director Business Development Berlin bei Savills.
BĂŒrofertigstellungen ziehen an
Mit Verzögerung reagiert der Neubausektor auf die anhaltend hohe Nachfrage nach BĂŒroflĂ€chen. Das fĂŒr 2021 prognostizierte Fertigstellungsvolumen von BĂŒroflĂ€chen betrĂ€gt rund 740.000 Quadratmeter. Im Jahr 2020 wurden in Summe rund 430.000 Quadratmeter MFG in Berlin neu fertiggestellt, womit das Zehn-Jahres-Mittel von rund 261.000 Quadratmeter MFG pro Jahr deutlich ĂŒbertroffen wurde. Bis 2023 wird das Fertigstellungsvolumen noch einmal deutlich anziehen und es werden durchschnittlich jĂ€hrlich rund 660.000 Quadratmeter MFG neue BĂŒroflĂ€che pro Jahr erwartet.
Leerstand weiterhin niedrig, Spitzenmieten auf hohem Niveau
Die Leerstandsquote hat sich auf dem Berliner BĂŒro- und Gewerbemarkt trotz Krisenjahr nur minimal erhöht und bleibt weiterhin unterhalb der Fluktuationsgrenze. Ende 2019 erreichte das Leerstandsniveau in Berlin mit 250.000 Quadratmeter MFG bzw. 1,3 Prozent seinen bisherigen Tiefpunkt. 2020 stieg dieser erstmalig seit 2009 in Folge der Corona-Pandemie wieder an (1,8 Prozent). Die ersten sechs Monate des Jahres 2021 zeigen einen Ă€hnlichen Verlauf wie das Vorjahr. So nahm der Leerstand aufgrund von Fertigstellungen und dem Anstieg von UntermietflĂ€chen weiter zu â die Leerstandsquote betrĂ€gt aktuell 2,6 Prozent.
Der seit mehreren Jahren konstante Anstieg der Spitzenmieten stabilisierte sich pandemiebedingt auf einem Niveau von 38,50 Euro pro Quadratmeter (2015: 24,00 Euro pro Quadratmeter MFG). FĂŒr die Jahre 2021 bis 2023 sind lediglich leichte RĂŒckgĂ€nge der Spitzenmiete zu erwarten, bedingt durch die hohen Fertigstellungszahlen und den leicht steigenden Leerstand.
Unternehmensimmobilienmarkt erwartet starkes Wachstum bis 2023
Auf dem durch Angebotsmangel geprĂ€gten Unternehmensimmobilienmarkt ist in den kommenden Jahren mit Entspannung zu rechnen. Aktuell befinden sich rund 10.000 Quadratmeter LagerflĂ€che, 225.400 Quadratmeter ProduktionsflĂ€che und 47.000 Quadratmeter TransformationsflĂ€che in der Projektentwicklungspipeline. FĂŒr das Pandemie-Jahr 2020 konnte im Bereich der Unternehmensimmobilien hingegen ein RĂŒckgang bei der Fertigstellung neuer FlĂ€chen vermerkt werden. Der FlĂ€chenumsatz lag in Berlin bei etwa 50.000 Quadratmeter und damit rund 80 Prozent unter dem FĂŒnf-Jahres-Mittel.
GSG Berlin krisenresistent wÀhrend Corona
Dank der breiten Mieterstruktur und der geringen Leerstandsquote zeigte sich der Bestand der GSG Berlin wĂ€hrend der Krise wirtschaftlich robust. WĂ€hrend der Pandemie war zudem die Nachfrage nach ArbeitsflĂ€chen in Randlagen Berlins, welche sich in den vergangenen Jahren durch höheren Leerstand auszeichneten, besonders hoch. âIn den Randbezirken haben wir die besten Vermietungsquoten aller Zeiten erzieltâ, erklĂ€rt Sebastian Blecke, Operativer GeschĂ€ftsfĂŒhrer der GSG Berlin. Erfreulich aus Sicht der GSG Berlin ist zudem, dass die Corona-Pandemie zu keinem nennenswerten RĂŒckgang der belegten FlĂ€che fĂŒhrte. Die Leerstandsquote bei der gewerblichen Vermietung blieb konstant bei âš7,8 Prozent und ist hauptsĂ€chlich durch aktuelle BaumaĂnahmen innerhalb des Immobilienbestandes der GSG Berlin begrĂŒndet.
Ăber den Gewerbe-Pulsschlag
FĂŒr den Gewerbe-Pulsschlag haben die Experten der GSG Berlin, bulwiengesa und Savills den Berliner GewerbeflĂ€chenmarkt analysiert und mit dem Bestand der GSG Berlin verglichen, der rund 1 Mio. mÂČ MietflĂ€che in fast 50 Objekten umfasst. Herausgekommen ist ein umfassender, aktueller und bezirksgenauer Atlas, der den Gewerbepuls misst und die weitere Entwicklung skizziert. Die Partner schreiben den Gewerbe-Pulsschlag jĂ€hrlich fort. âUnser Ziel ist es, den Menschen zu erklĂ€ren, wie sich Berlin entwickelt und welche Faktoren zu den derzeitigen Entwicklungen fĂŒhren. Das ist besonders in der aktuellen Rezession von groĂer Bedeutung, schlieĂlich sind die Wirtschaftsbranchen und die verschiedene TeilmĂ€rkte Berlins ganz unterschiedlich von der Situation betroffen. Im Sinne der Transparenz wollen wir die Marktentwicklung zudem mit der Entwicklung der GSG Berlin abgleichen und so auch unserer besonderen Verantwortung als einer der gröĂten Vermieter Berlins gerecht werdenâ, fasst Blecke zusammen.