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Seit 2017 hat das Premium-Brillenlabel ic! berlin seinen Sitz im econopark Wolfener Straße. Hier werden Tag fĂŒr Tag 1.000 Brillen in Handarbeit hergestellt. Eine Erfolgsgeschichte ĂŒber das Finden, ohne zu suchen.

„WĂ€hle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“ Konfuzius hat es schon immer gewusst. Als Jörg Reinhold sich vor zwanzig Jahren von seinem hart ersparten Studentengeld seine erste ic! berlin-Brille kaufte – eine Sonnenbrille – war er zutiefst ĂŒberzeugt von der Marke. „Was fĂŒr eine tolle Bude.“ Nachdem er sein BWL-Studium abgeschlossen und bei einem Möbelimport und -großhandel in der GeschĂ€ftsleitung tĂ€tig war, fasste er den Entschluss: „FĂŒr die möchte ich arbeiten. Da schreibe ich einfach mal hin.“ Life is so easy: Nach dem VorstellungsgesprĂ€ch wird er 2006 dann auch gleich als GeschĂ€ftsfĂŒhrer in der Produktion eingestellt, seit 2016 ist er alleiniger GeschĂ€ftsfĂŒhrer beim Berliner Brillenlabel.

Sie wissen schon: die Brille aus 0,5 Millimeter dĂŒnnem Federstahl mit den besonderen BrillenbĂŒgeln. Keine verschraubten BĂŒgel, eine Schwachstelle jeder Brille, sondern solche aus Metall zum Klicken. Das ist das Kennzeichen einer jeden ic! berlin-Brille. GrĂŒnder Ralph Anderl hatte es damals satt, stĂ€ndig zum Optiker zu laufen, um die kleinen Schrauben an den BĂŒgeln nachziehen zu lassen. Befreundete Designstudenten entwickelten das Gelenk. Und die Industrie? Die sah dafĂŒr keine Verwendung. Also vermarkteten sie ihre Erfindung selbst.

FĂŒr einige Zeitgenossen sind vermeintliche Sackgassen eher Anreiz. „Dann haben wir es eben selbst gemacht und in einer Zeit, in der vieles outgesourct wurde, unsere eigene Produktion aufgebaut“, sagt Jörg Reinhold. Andere Wege gehen, gegen den Strom schwimmen – es ist eine Grundeinstellung der Berliner. „Man ist doch stĂ€ndig im Dschungel. Aber erst beim Gehen entsteht ein Weg. Man muss ins unbekannte Terrain vordringen, sich einlassen, die Komfortzone verlassen, um weiter zu kommen“, fasst es Jörg Reinhold zusammen.

GeschĂ€ftsfĂŒhrer Jörg Reinhold - Bild: ic! berlin brillen

Manufaktur - Bild: ic! berlin brillen

2017 wartete wieder einmal der Dschungel. „Wir hatten unseren Firmensitz in der Backfabrik in Mitte. Da wurde es uns aber zu eng.“ Also musste die Struktur verĂ€ndert werden. Im Klartext: Ein Umzug war unausweichlich. Die neue Heimat wurde in Marzahn gefunden, im econopark Wolfener Straße. „Hier haben wir 3.600 Quadratmeter auf zwei Etagen. Alles war jungfrĂ€ulich roh, wir waren die ersten Mieter nach 20 Jahren, konnten acht Einheiten zu einer zusammenfĂŒhren. Es macht einfach Spaß, mit der GSG Berlin zusammenzuarbeiten.“

Auf der Produktionsetage werden die Brillen in Handarbeit produziert. Gut 100 Mitarbeiter sitzen an den WerkbĂ€nken, Computern und Laserdruckern, um tĂ€glich rund 1.000 Brillen zu fertigen. Es gibt Brillen aus Federstahl, Acetat, Kunststoff aus dem 3D-Drucker und BĂŒffelhorn. Da wird Rohstahl geschnitten, umgeformt, geschliffen, OberflĂ€chen bearbeitet, mattiert, beschichtet, veredelt, graviert, GlĂ€ser fĂŒr Korrektur- und Sonnenbrillen gefrĂ€st. Auch der Montagebereich, die QualitĂ€tskontrolle und komplette Logistik sind hier untergebracht. Wer will, kann sich die Produktion „Made in Marzahn“ auf einer der Company-Tours anschauen. Die gehen dann schon mal bis zu zwei Stunden – in Corona-freien Zeiten.

1.000 verschiedene Artikel werden in Marzahn hergestellt. Die Produktion erfolgt nach dem Lean-Prinzip: jegliche Verschwendung vermeiden, Ressourcen optimal einsetzen. Nachhaltigkeit – „Wir machen wirklich alles hier“ – und eine unheimlich tiefe Wertschöpfungskette gehören zum Firmen-Mantra.

Wir fĂŒhren Berlin nicht nur in unserem Namen, sondern auch tief im Inneren unserer DNA.

Jörg Reinholdic! berlin brillen

Drei Designer entwickeln den Berliner Look. „Wir fĂŒhren Berlin nicht nur in unserem Namen, sondern auch tief im Inneren unserer DNA“, sagt Jörg Reinhold. Man fĂŒhlt sich Berlin verpflichtet. „WĂ€hrend Berliner ihrer Stadt oft kritisch gegenĂŒberstehen, ist es fĂŒr andere ein Zauber.“

ic! berlin brillen gibt es weltweit zu kaufen. In Asien – Hongkong, Japan, Korea und Thailand – gibt es sogar eigene Stores. Dort gelten die Berliner als Luxusmarke: „Wenn es nach unseren asiatischen Kunden ginge, hĂ€tten wir lĂ€ngst einen Laden auf dem Ku‘damm“, sagt Jörg Reinhold. Der Flagship-Store ist in der MĂŒnzstraße in Mitte. Ein Besuch lohnt sich in zweifacher Weise. GSG-Mieter und Mitarbeiter erhalten die begehrten Brillen zu Sonderkonditionen.

Bild: ic! berlin brillen

Bild: ic! berlin brillen

Das Highlight ist die neue Mercedes-Benz-Kollektion, ein Collab-Projekt zwischen dem Stuttgarter Automobilhersteller Mercedes-Benz und dem Brillenlabel ic! berlin. Eine kreative Symbiose zweier Premium-Brands. Beide teilen Designphilosophie-Attribute, einen hohen Leistungsanspruch, Perfektionismus bis ins kleinste Detail. „Das war ein Austausch von Designern auf höchstem Niveau“, sagt Jörg Reinhold.

ic! berlin-Brillen sind fĂŒr den GeschĂ€ftsfĂŒhrer krass, flippig, verrĂŒckt, schlicht, elegant, zeitlos, mutig. Kurz: ein codierter Luxus. Ein hochwertiges Accessoire, vergleichbar mit einem Paar richtig guter Schuhe. Gemacht fĂŒr den Oberchecker und fĂŒr den, der nicht als Werbetafel herumlaufen möchte. Oh, Verzeihung, natĂŒrlich auch fĂŒr die Obercheckerin. Galten die Berliner anfangs als technische Marke, die eher von MĂ€nnern getragen wurde, so halten sich MĂ€nner und Frauen heute als Kunden die Waage.

Wir machen wirklich alles hier.

Jörg Reinholdic! berlin brillen

Letztendlich sind die TrĂ€ger so wie die Marke selbst: „Etwas zu tun, was sich richtig anfĂŒhlt, das ist unsere Grundidee. Den eigenen Weg finden, ohne verzweifelt danach zu suchen.“ Denn was zusammengehört, das findet sich mĂŒhelos von allein. Jörg Reinhold weiß dies aus eigener Erfahrung.

ic! berlin
Wolfener Straße 32
Aufgang F
12681 Berlin

Flagship Store
MĂŒnzstraße 5
10178 Berlin

Link zur Website

 

Titelbild: ic! berlin brillen

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